800er Silberbesteck erkennen und verkaufen
Für die Herstellung von massivem Silberbesteck muss der Rohstoff Silber erst legiert werden. Eine Legierung ist eine chemische Verbindung zweier oder mehrerer Metallen, die das Edelmetall verändern. Im Fall von Silber muss es gehärtet werden, denn Silber ist porös, brüchig und sehr weich. Würde man Besteck aus reinem Silber anfertigen, würde es bei Gebrauch sofort kaputt gehen. Daher wird Silber für die Herstellung von Silberbesteck und Tafelsilber legiert. Die Legierungsmetalle sind in diesem Fall Zink oder Kupfer. Anders als Gold, das bei einer Legierung mit Kupfer einen Rotton annimmt, verändert Silber seine Farbe bei der Legierung nicht. Daher ist es nicht ersichtlich, zu wie vielen Teilen ein Stück aus Silber besteht und wie viele Teile des Stücks aus dem Legierungsmetall besteht. Aus diesem Grund wird Silberbesteck punziert. Der Wert eines solchen Silberbesteck kann mit Hilfe einer Punze ebenfalls festgestellt werden.
Die Punze ist ein Stempel, den man beinahe auf allen Feinmetallen findet. Sie sagt aus, wie viele Teile Edelmetall in dem punzierten Stück enthalten sind. Die Punze „800“ bedeutet, dass das Stück zu 800 Teilen aus Silber besteht und zu 200 Teilen aus anderen Metallen. Das am meisten verkaufte Besteck ist das Silberbesteck 800. Silberbesteck 800 wird seit vielen Jahren hergestellt und verkauft. Der Feingehalt von Silberbesteck 800 wurde Jahrzehntelang auf eine ganz einfache Art und Weise geprüft. Man strich mit den Stücken an einem glatten Stein. Das Silber hinterlässt einen charakteristischen Streifen auf dem Stein. Dieser Abrieb zeigt die Feinheit des Silbers an. Kenner können den Feinheitsgrad von diesem Abrieb genau ablesen. Heute gibt es allerdings ganz andere Methoden, den Feingehalt von Silberbesteck 800 festzustellen. Hierzu ist allerdings immer noch ein Abrieb nötig. Der Abrieb wird in eine spezielle Lösung getaucht. Reagiert die Lösung, kann der Abrieb anhand einer Tabelle abgelesen werden.